Wort zum Monat September 2006

Du aber, unser Gott, bist gütig, wahrhaftig und langmütig; voll Erbarmen durchwaltest du das All.

(Weisheit 15, 1)

Die Ferien sind vorüber. Die Urlaubstage liegen hinter uns. Ob auf Balkonien oder in einem bezaubernden Fleckchen Erde in Deutschland, ob an einem Strand im südlichen Europa oder auf einer fernen Insel, die Erholung hat uns gut getan.

Ob kirchennah oder kirchenfern - die meisten bekommen gerade im Urlaub ein Gefühl für die Schönheit der Natur und kommen gerade in diesen Wochen Gott, dem Schöpfer, nahe.

Mancher spricht gern den Monatsspruch für September mit: „Du aber, unser Gott, bist gütig, wahrhaftig und langmütig; voll Erbarmen durchwaltest du das All."

Auf der Spitze eines wunderbaren Berges oder auf der Liege im Garten - wir begegnen mit Ehrfurcht der Majestät Gottes. Er ist viel größer als wir. Alles verdanken wir ihm, das Leben, den Atem, das Funktionieren unseres gesamten Körpers, das Ernten nach Saat und Wachstum, herrlich ist Gottes Schöpfung. Mögen wir dies nicht wieder für ein Jahr vergessen. Mögen wir nicht aufhören damit, Gott die Ehre zu geben. Ihn zu preisen ist die erste und vornehmste Aufgabe für Christinnen und Christen.

Wir brauchen ihn nicht in irgendeiner Galaxie zu vermuten. Wir dürfen ihn anreden. Er ist ein ansprechbarer Gott. Durch sein Schöpfungswerk, durch seine Bundesschlüsse mit dem Volk Israel, durch seinen letztgültigen Sprecher Jesus von Nazareth streckt er seine verlässliche Hand uns entgegen. Immer noch und weiterhin.

Gütig geht Gott auf uns zu. Darum ist es untersagt, Gottes Schöpfung zu zerstören. Bebauen und bewahren soll unser Auftrag sein. Nichts anderes kann und wird der tun, der Gottes Güte erlebt. Gott hat in seiner schier unendlichen Geduld einen langen Atem mit uns. Gerade weil wir diesen nicht verdienen, darf unsere Dankbarkeit um so größer sein.

Möge die Menschheit sich dies zu eigen machen. Möge sie dem das All durchwaltenden Gott weder durch Manipulationen von Bausteinen der göttlichen Schöpfung noch durch gezielte, abgeblich verbessernde Korrekturen störend in den Weg treten.

Ich wünsche Ihnen, den Leserinnen und Lesern, dass Ihre Erholung lange anhalten möge. Pfr. Dr. theol. Jürgen Habermann





Dr. theol. Jürgen Habermann
Pfarrer in Ingolstadt

Homepage: www.khg-ingolstadt.de


Die Meditationen wurden veröffentlicht im Rahmen der
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