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Die Lutherrose

Bisherige Forschungen ergeben, daß als Petschaft (Siegel) die Lutherrose zum ersten Mal auf einem Brief Luthers im Jahre 1517 an Christoph Scheurl in Nürnberg zu finden ist. Sie ist also heute über 480 Jahre alt. Luther hat sein Petschaft selbst erdacht. Es wird vermutet, daß er dafür auf ein altes Familienwappen zurückgegriffen und sich somit sein "Berufs-Siegel" gebildet hat.
In einem Schreiben an Kurfürst Johann von Sachsen, der ihm zuvor einen goldenen Siegelring mit der Lutherrose als Geschenk zugedacht hatte, vermerkt der Reformator, "daß mein Petschaft ein Merkzeichen meiner Theologie ist...", und seine Gedanken dazu faßt er in folgendem Vers zusammen:

"Des Christen Herz auf Rosen geht, wenn's mitten unterm Kreuze steht."

Die LutherroseZu Luthers Lebzeiten fand sich die Lutherrose nicht nur auf seinen Briefen. Er hat sie als Rundbild in Holz schneiden und unter seine Schriften drucken lassen. Das Rundbild sollte den Originaldruck kennzeichnen und damit vor Nachdruck bewahren.
Die Lutherrose wurde auch für künstlerische Ausschmückungen verwendet. Noch heute ist sie zum Beispiel - in Stein gehauen - am Katharinenportal des Lutherhauses in Wittenberg zu sehen.
Die Lutherrose ist zum hervorragenden Bildzeichen lutherischen Christentums geworden. Sie ist daher oft Gegenstand historischer Nachfragen und Ausgangspunkt geistlicher Anregung.

Zum Aussehen der Petschaft sagt Luther das Folgende:

Ein schwarzes Kreuz ... zur Erinnerung daran, daß der Glaube an den Gekreuzigten uns selig macht
... in rotem Herz ... das seine Farbe behält, nicht tötet, sondern lebendig macht
... auf weißer Rose ... als Zeichen, daß der Glaube Friede, Trost und Fruede bringt
... in himmelblauem Feld ... als Anfang der Hoffnung himmlischer zukünftiger Freuden
... von einem goldenen Ring gefaßt. damit die Seligkeit im Himmel auf ewig währet und kein Ende hat.

Barbara Schöley