Getauft werden können Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Taufen finden im Rahmen der Gottesdienste statt. Besonders festlich ist eine Taufe in der Osternacht. An bestimmten Samstagen bietet die Gemeinde bei Bedarf zusätzliche Gottesdienste um 1700 Uhr anläßlich einer oder mehrerer Taufen an. Um Informationen zur Anmeldung einer Taufe zu erfahren, klicke bitte hier.
Neben grundsätzlichen Gedanken zur Taufe erfahrt Ihr auf dieser Seite auch etwas zum Ablauf.

Die meisten Taufen werden im Säuglingsalter vorgenommen. Hinweise zu Erwachsenentaufe findet ihr weiter unten. Um direkt dorthin zu gelangen, klicke bitte hier.

Nicht alle Eltern eines Kindes sind auch verheiratet. Manche sind zwar noch zum Standesamt gewesen, aber die kirchliche Trauung ist dann doch unterblieben. Grundsätzlich kann man sich aber jederzeit noch kirchlich trauen lassen. So wünschen Eltern mitunter eine Trauung anläßlich der Taufe ihres Kindes. Das nennt man dann volkstümlich eine "Traufe".

Die meisten Christen werden bei uns als Kinder getauft. Manche Christen möchten aber, daß sich ihr Kind einmal selber entscheiden soll. Dafür gibt es viele Argumente. Damit sind die Eltern aber nicht aus der Verantwortung genommen. Im Gegenteil: Damit ihr Kind sich einmal entscheiden kann, muß es wissen, wofür oder wogegen es sich entscheiden soll. Darum bieten viele Freikirchen eine Segnung an, um deutlich zu machen, daß Gott auch vor der Taufe schon mit diesem Menschen gehen möchte.
Nun ist die Taufe keine Belohnung für irgendwelche Leistungen. Sie ist das große Geschenk Gottes an uns Menschen. Durch die Taufe allein wird aber noch keiner zum Christen oder zur Christin. Wenn Eltern ihr Kind taufen lassen, verpflichten sie sich, ihm durch ihr eigenes Leben zu zeigen, was ihnen Gott und ihr Glaube bedeutet. Wohlgemerkt: Sie versprechen nicht, ein makelloses und fehlerfreies Leben zu führen. Aber wenn ihr Kind im Konfirmandenunterricht zum ersten Mal von Gott und Jesus hört, haben sie Ihr Taufversprechen schlecht erfüllt.
Dabei werden sie übrigens von den Paten unterstützt. Pate oder Patin kann jeder getaufte und konfirmierte bzw. gefirmte Christ werden, der nicht aus der Kirche ausgetreten ist. Ein Patenamt zu übernehmen, bedeutet nicht, für das Kind dazusein, wenn den Eltern einmal etwas zustößt! Es bedeutet, als Vertreter der christlichen Gemeinde den Eltern zu helfen, daß das Kind den Glauben kennenlernt, für das Patenkind zu beten und es zu begleiten, bis es lernt, sein Leben selber durch den Glauben zu gestalten. Sicher leuchtet es jedem ein, daß ein Mensch, der aus der Kirche ausgetreten ist, nicht mehr als Vertreter(in) der christlichen Gemeinde auftreten kann.
Ein Täufling kann einen, zwei oder drei Menschen als Patin oder Paten haben.

Was muß man also tun, um die Taufe anzumelden?
Im Gemeindebrief erfährt man, wann die Termine der Gottesdienste sind. Grundsätzlich ist eine Taufe in jedem Gottesdienst möglich, doch gibt es auch hier Ausnahmen von der Regel. So sind zum Beispiel keine Taufen möglich im Gottesdienst am Karfreitag, und auch die letzten drei Gottesdienste des Kirchenjahres am Volkstrauertag, Buß- und Bettag und Ewigkeitssonntag sind nicht so sehr geeignet. Wenn sich die Eltern also einen oder zwei Termine überlegt haben, verabreden sie im Pfarramt einen Gottesdienst. Das kann auch telefonisch erfolgen. Diese Anmeldung sollte spätestens 2-3 Wochen vor dem gewünschten Termin erfolgen. Der Pastor oder die Pastorin setzt sich dann mit ihnen in Verbindung und kommt zu einem Gespräch zu ihnen nach Hause. In diesem Gespräch wird unter anderem die Taufe besprochen und der Taufspruch ausgesucht. Wer mag, kann gern schon vorher in der Bibel blättern und schon einmal nach passenden Sprüchen suchen. Wenn es den Paten möglich ist, können sie gern dabei sein. Bei schon etwas größeren Kindern ist es gut, wenn auch sie dabei sind, um den Pastor kennenzulernen und bei der Auswahl des Taufspruchs mitzusuchen.

Ein erwachsener Mensch möchte getauft und in die Kirche aufgenommen werden?

Das ist nicht etwa mit großen Schwierigkeiten verbunden. Allerdings ist ein etwas längerer "Vorlauf" als bei einer Säuglingstaufe nötig. Denn die Taufe will schon gut überlegt sein. So wird sich der oder die Betreffende nach einem ersten Kennenlernen 2-3 Mal (bei Bedarf auch öfter) mit dem Pastor oder der Pastorin treffen, um gemeinsam über Fragen des Glaubens nachzudenken. Wenn der- oder diejenige dann sagen können: "Ja, ich will wirklich getauft werden.", dann wird das Taufgespräch und der Termin der Taufe verabredet. Auch für einen erwachsenen Täufling ist es übrigens gut, einen Paten oder eine Patin zu haben, also einen Menschen, der sie oder ihn begleitet im Glaubensleben. Denn mit der Taufe hat sich das Thema Glaube ja nicht erledigt. So wie man das Autofahren eigentlich erst lernt, nachdem man den Führerschein bekommen hat, muß man auch die Entscheidung, sich taufen zu lassen, immer wieder im praktischen Leben umsetzen.

Der Ablauf der Taufe ist schnell erklärt: Nach ein paar einleitenden Worten singt die Gemeinde eines der Lieder, die auf die Taufe einstimmen (wer die Texte nachlesen will: sie stehen im Gesangbuch unter den Nummern 206, 207, 209 und 211 sowie im Hannoverschen Gesangbuch unter Nummer 566). Sodann werden zwei Texte aus der Bibel gelesen, der sogenannte Taufbefehl (Matthäus 28, 18-20) und das sogenannte Kinderevangelium (Markus 10, 13-16).
Nach dem gemeinsam gesprochenen Glaubensbekenntnis versammeln sich Eltern und Paten mit dem Täufling um das Taufbecken, und der Pastor oder die Pastorin fragt sie: "Wollt Ihr dieses Kind in der Taufe Gott anvertrauen und es unter die Liebe Jesu Christi stellen, und seid Ihr bereit, für dieses Kind zu beten, ihm den Glauben nahe zu bringen und ihm als Eltern und Paten mit Eurem ganzen Leben und so gut Ihr es vermögt zu helfen, daß es lernt, sein Leben einmal selber im Glauben zu gestalten, dann bestätigt das jetzt und sprecht gemeinsam: Ja, mit Gottes Hilfe."
Nach der gemeinsamen Bestätigung nennt der Vater laut den Namen des Kindes, und der Pastor oder die Pastorin tauft das Kind im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Nach der Nennung des Taufspruchs und eines Segenswortes erhalten die Paten ein kleines Büchlein mit der Taufurkunde und Texten und Bildern zum Thema Taufe und Patenamt. Danach treten die Eltern mit dem Täufling noch einmal vor den Altar. Dort wird die Taufkerze entzündet, und den Eltern wird ein besonderer Segen zugesprochen. Zum Abschluß der Taufhandlung singt die ganze Gemeinde aus dem Lied 200.

Die Taufhandlung findet meistens am Anfang des Gottesdienstes statt. Die Taufgesellschaft sollte aber danach nicht unbedingt die Kirche verlassen. Schließlich wurde das Kind auch in die Gemeinde hineingetauft, und so ist sein Platz auch mitten unter uns.