Die Adventszeit ist
für viele Menschen eine besinnliche Zeit. Obwohl oder gerade weil in
den Geschäften schon ab September der Rummel um Weihnachten losgeht,
suchen wir die Stille. Kerzen werden angezündet, Kekse und Lebkuchen
gebacken, und viele große und kleine Kinder öffnen in der Zeit
vom 1. bis 24. Dezember die Türen eines Adventskalenders (oder eben
die Seiten dieses Adventskalenders im Internet). So soll die Vorfreude langsam
wachsen. Die 4 Sonntage im Advent haben dazu ihren eigenen
Beitrag:
Der gestrige
1. Sonntag im
Advent steht unter dem Motto: Siehe,
dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sacharja 9,
Vers 9) Als Lesung des Evangeliums ist der Einzug Jesu in Jerusalem nach
dem Matthäusevangelium (Matthäus 21, 1-9) zu
hören:
Als sie nun in die Nähe von Jerusalem
kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus
und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und gleich
werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet
sie los und führt sie zu mir! Und wenn euch jemand etwas sagen wird,
so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen.
Das geschah aber, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den
Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9): »Sagt der Tochter Zion: Siehe,
dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und
auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.« Die Jünger
gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin
und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf.
Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere
hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Menge
aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids!
Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der
Höhe!
Der 30. November ist zugleich auch der
Andreastag. Nach der Bibel wurde Andreas, der Bruder des Simon
Petrus, mit als erster Jünger berufen. Er soll später als Apostel
Kleinasiens, des südlichen Rußlands, Ungarns und Polens in Patras
(Peloponnes) an einem Kreuz in Form eines römischen X, dem späteren
sogenannten Andreaskreuz (richtig: das an den Bahnübergängen!)
hingerichtet worden sein.
Auf dem 2. Konzil von Nicäa (787) wurde der 30. November zu seinem Gedenktag
erklärt: er bildet das Ende des Kirchenjahres und zugleich (in etwa)
den Anfang des neuen Kirchenjahres mit dem Beginn der Adventszeit. Insofern
ist die Andreasnacht mit der Silvesternacht der weltlichen Jahreswende zu
vergleichen, und es gab mancherlei Bräuche vom Rückblick auf das
vergangene Jahr bis zu Los- und Liebesorakeln.