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Die Adventszeit ist für viele Menschen eine besinnliche Zeit. Obwohl oder gerade weil in den Geschäften schon ab September der Rummel um Weihnachten losgeht, suchen wir die Stille. Kerzen werden angezündet, Kekse und Lebkuchen gebacken, und viele große und kleine Kinder öffnen in der Zeit vom 1. bis 24. Dezember die Türen eines Adventskalenders. So soll die Vorfreude langsam wachsen. Die 4 Sonntage im Advent haben dazu ihren eigenen Beitrag:
Der 1. Sonntag im Advent steht unter dem Motto: Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sacharja 9, Vers 9) Als Lesung des Evangelium ist der Einzug Jesu in Jerusalem nach dem Matthäusevangelium (Matthäus 21, 1-9) zu hören.
Der 2. Sonntag im Advent redet davon, daß Jesus wiederkommen wird. "Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht." Der Spruch dieses Tages ist dem Evangelium des Sonntags entnommen, aufgeschrieben bei Lukas im 21. Kapitel, Vers 25-33.
Am 3. Sonntag im Advent kommt der Mann zu Wort, der Wegbereiter für Jesus gewesen ist: Johannes der Täufer. Seine Botschaft war die des Propheten Jesaja: "Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig." (Jesaja 40, Vers 3 und 10) Bei der Taufe Jesu sagte er dem Volk: "Seht, das ist Gottes Lamm." (Johannes 1, Vers 29) Aber auch er wurde später unsicher. Davon erzählt das Evangelium dieses Sonntags: Matthäus 11, 2-10.
Der 4. Sonntag im Advent schließlich ist erfüllt von der Freude über das kommende Fest: "Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich euch: Freuet euch! Der Herr ist nahe!" (Philipperbrief, Kapitel 4, Vers 4 und 5) Das Evangelium dieses Sonntags berichtet von der Begegnung der Mutter Jesu, Maria, mit Elisabeth, der Mutter des Johannes. (Lukas 1, 39-56)
Am 25. Dezember beginnt die Weihnachtszeit. Sie dauert tatsächlich bis zum 2. Februar! Warum das so ist? Der Heilige Abend als Geburtstag Jesu ist kein historisches Datum im eigentlichen Sinn, sondern wurde erst sehr viel später festgelegt. (Mehr dazu auf den Seiten zu Weihnachten) Die Tage der Weihnachtszeit sind dann dementsprechend ausgerechnet worden: die Besucher aus den fernen Ländern (Epiphanias) und auch die Darstellung Jesu im Tempel mit seiner Beschneidung (Lukas 2, 22-39). Dies konnte erst geschehen, nachdem Maria wieder kultisch rein war, also etwa 6 Wochen nach der Geburt. Darum ist der 2. Februar, Mariä Lichtmeß, zwar in der evangelischen Kirche selten gefeiert, aber der Abschluß der Weihnachtszeit. Aus kalendarischen Gründen kommt es dabei manchmal zu der Situation, daß sich die Weihnachtszeit mit der Passionszeit überschneidet.