Jetzt aber schnell.
Herr Jansen und Herr Kaddig hatten sich schon viel zu lange unterhalten,
und der Freizeitweihnachtsmann mußte sich beeilen. Schnell noch die
letzten Stufen hinauf und in die Wohnung. Essen machen. Mmmmhh, dieser Duft
... woher? Johanna war schon zu Hause. So früh? "Herrmann, Herrmann,
bist Du's? Wo warst Du denn?" Na ja, in der Stadt eben, schon mal nach guten
Bäumen gesucht, Preise verglichen, und so weiter, und nach einem Geschenk
für sie gesucht - nichts bestimmtes eben. Das war unverfänglich
genug. "Na ja, in der Stadt eben ..." "Aber nichts Kostspieliges, das hatten
wir ja ausgemacht, keine Unkosten!" forderte sie noch einmal.
"Ach, übrigens, ich muß leider an Heilig Abend arbeiten. Sie erwarten
wohl Gäste." Herrmann schaute sie beleidigt an, das hatte es bisher
noch nie gegeben. Johanna Heilig Abend nicht da! "Da kann man dann wohl nichts
machen!" Herr Kaddig sah enttäuscht drein. Seine große
Überraschung, und keine passende Weihnachtsathmosphäre. "Sie haben
so lieb gebeten, die Herrschaften, da konnte ich nicht nein sagen, und die
Kinder wollten auch, daß ich da bin - wie verschworen."
Freitag, 21. Dezember. Johanna war beim Friseur, Herrmann machte sich auf
in die Passage, denn Herr Pfennig hatte ihm versprochen, das Geld schon vor
seinem letzten Arbeitstag auszuzahlen. "Das war prächtig, Herr Kaddig,
einfach prächtig! Sie als Weihanchtsmann, alle anderen Passagen und
Kaufhäuser haben uns um Sie beneidet, wie gesagt, Sie waren der beste
Weihnachtsmann seit langem. So, hier das ausgemachte Geld, und in diesem
Umschlag, na ja, die Anzahlung fürs nächste Jahr, damit die Konkurrenz
nicht schneller ist. Ich hoffe doch, wir sehen uns nächstes Jahr wieder,
na ja, morgen ja auf jeden Fall, Ihr letzter Tag. Also bis morgen, Herr Kaddig,
und viel Spaß beim Einkaufen, Herr Kaddig!" Wie immer hatte er selbst
kaum etwas gesagt, Herr Pfennig erledigte das.
Die "Anzahlung" war nicht zu verachten. Herr Kaddig war ganz gerührt,
alle Händler hatten noch auf einer Karte unterschrieben, sich bedankt
für das viele Herz und Frohe Weihnachten gewünscht.
So, jetzt aber nichts wie los, Mantel, Schuhe und Bäumchen kaufen, bevor
alles leergekauft war, klar, es waren nur noch 2 ½ Einkaufstage, der
Endspurt setzte ein. Als erstes das Schuhgeschäft König, bei dem
Johanna die Schuhe schon anprobiert hatte, aber nicht kaufen konnte ... das
würde das schönste Weihnachtsgeschenk für die liebe
Johanna!
© M.B. 1997