Die Bedeutung dieses
Kalendertages ist uns gänzlich entschwunden. Im 15. Jahrhundert muß
der 13. Dezember Gültigkeit gehabt haben als Tag der Wintersonnenwende,
der im Jahr 1582 endgültig auf den 21. Dezember festgelegt
wurde.
In der katholischen Kirche ist er der Tag der Heiligen Luzia (lateinisch: die Glänzende, Leuchtende). Nach der "Legenda aurea" lebte sie um 300 als mildtätige Jungfrau in Syrakus (Sizilien). Sie hatte ihre Mutter von schwerer Krankheit geheilt, ihr ganzes Vermögen den Armen gegeben und wurde schließlich wegen übler Nachrede ihres Bräutigams vor Gericht gestellt. Doch sie blieb bis zu ihrem Märtyrertod standhaft, keusch und rein und wurde somit als leuchtendes Vorbild vieler christlicher Jungfrauen hingestellt.
Nach einer anderen Legende war ein adeliger sizilianischer Freier sehr von ihren schönen Augen bezaubert. Sie wollte ihm freilich nicht nachgeben, riß sich die Augen aus und sandte sie dem Verehrer auf einer Schale. Diese Schale mit den beiden Augen wurde ihr Erkennungszeichen. Und so wird sie auch besonders bei Augenleiden um Hilfe gebeten.
Im europäischen Norden - vor allem in Schweden
- ist die Luziabraut über die Grenzen hinaus bekannt geworden. Dieser
Brauch ist im 19. Jahrhundert zusammen mit dem Weihnachtsbaum über die
soziale Oberschicht der Herrenhöfe nach Schweden gekommen und hat zum
Vorbild die lichte Gestalt des gabenbringenden Christkindes.
Weißgekleidete Mädchen ziehen am Vorabend des Luziatages mit einem
immergrünen Kranz auf dem Kopf und brennenden Kerzen darin von Haus
zu Haus und verteilen kleine Gaben. Am folgenden Morgen weckt die älteste
Tochter einer jeden Familie ihre Lieben: Auch sie trägt das weiße
Luzia-Kleid und trägt den brennenden Kranz auf dem Kopf, wenn sie allen
das Frühstück ans Bett serviert: Safranbrote
und Weihnachtsgebäck als Vorfreude auf das große
Fest.